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Neues bei conrad-antiquario

Gamages - Book of Model 1958

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Gamages

Eine interessante Übersicht der Spielzeugwelt in den fünfziger Jahren zeigen wir mit dem Gamages Book of Model von 1958. Gamages war ein bekanntes Kaufhaus in Holborn, London. Es bestand zwischen 1878 und 1972 und war vor allem für seine Spielzeug- und Eisenwarenabteilungen bekannt. Im gezeigten Modellbuch finden sich viele bekannte Spielzeugmarken wieder: Hornby, Trix, Matchbox, Lionel, Meccano, Airfix, Revell, Dinky Toys, Mamod, Frog, Scalextric u.v.a.

Mit seinen 132 Seiten dürfte es für viele Sammler auch heute noch ein Genuß sein darin (virtuell) zu blättern...

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Schon der Untertitel verspricht ein "volles Programm":
Book of Model Trains, Boats, Cars, Aircraft etc. With Special 16 Page Plastic Kit Section.

Gamages Book of Models 1958

Übrigens: In unserer Rubrik Kaufhauskataloge finden Sie über 100 weitere Kataloge von Versand- und Kaufhäusern, Handelsmarken und Fachhändlern. Diese zeitgenössischen Dokumente zeigen nicht nur das Spielzeug der Zeit, sondern auch Haushaltswaren, Mode, Möbel und Einrichtungsgegenstände u.v.m.
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Hart Schaffner Marx – Modetrends mit Stilansage

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Hart Schaffner & Marx

Hart Schaffner Marx – seit 1887 ein Begriff für Qualitätsmode in den USA. Geboren wurden die Brüder Harry und Max Mitte des 19. Jahrhunderts im deutschen Eppelsheim im Rheinhessischen. Damals trugen sie noch den Familiennamen Herz. Als die Familie in den späten 1850ger Jahren nach Nordamerika auswanderte, änderte der Vater am neuen Wohnort Chicago den Familiennamen von Herz auf Hart. Der Vater betrieb dort eine Metzgerei. Mit einem kleinen Startkapital, das der Vater für seine Söhne vorsorglich zurückgelegt hatte, eröffneten die beiden Brüder 1872 im Herzen von Chicago ein kleines Bekleidungsgeschäft. Ein treibender Gedanke dabei war wohl auch, dass es nach dem verheerenden Großbrand, der im Oktober 1871 weite Teile der Metropole in Mitleidenschaft gezogen hatte, darum ging, der notleidenden städtischen Bevölkerung dringend benötigte Bekleidung anzubieten.

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Die Rechnung ging auf. Der Verkauf florierte, zumal der Firmensitz im Geschäfts- und Finanzviertel lag. Auf Kundschaft mit Geld und Geltungsdrang konnte in weiterer Folge also zu Recht gehofft werden. Im Laufe der folgenden Jahre prosperierte das Unternehmen. 1879 erweiterte Marcus Marx die Geschäftsführung, 1887 kam der Marketingexperte Joseph Schaffner hinzu. Hart, Schaffner, Marx, wie sich die Firma nun nannte, erweiterte sein Angebot um Konfektionsware und hielt dennoch an seinen Tugenden - handgemachte Qualität mit Stil - fest. Die elegant gestalteten hauseigenen Werbekataloge waren genau auf die Zielgruppe der qualitätsbewussten Trendsetter zugeschnitten. Sie sollten vor allem eines ausdrücken: Wer die Kataloge der Modemarke Hart, Schaffner, Marx - die sogenannten Style Books - genau studierte, der konnte sich darauf verlassen, den richtigen, sprich zeitgemäßen Stil zu erleben. Der Lohn dieses Engagements: Das Gefühl von Anerkennung und Selbstbewusstsein.

Hart Schaffner & Marx

„You will get two things out of this Style Book that are worth getting, if you stay with it for the next few minutes. One is: You´ll find out how clothes look which are absolutely correct in style. The other is: You´ll know how to get clothes that look that way.“ Zitat aus dem Katalog 1906.
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konsument Versandhaus - Warenangebotskataloge

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Konsument Versandhaus

Der Wohlstand sollte für alle Bürger sichtbar sein. In der Stadt, aber speziell auch auf dem Land. Mit dem Konsum-Versandhandel, später konsument Versandhaus, wurde in Karl-Marx-Stadt (dem heutigen Chemnitz) ab den 1960er Jahren eine Versandhandelsorganisation aufgebaut, die eine neue und bequeme Form des Einkaufens unterstützte. Ein umfangreicher Warenangebotskatalog, hier aus dem Jahr 1961, sollte den Bürgerinnen und Bürgern überall im Land zeigen, welche Fülle die DDR-Volkswirtschaft zu bieten hatte. Natürlich wurden damit vielfältige Begehrlichkeiten geweckt. Diese dann auch in der nachgefragten Menge realistisch decken zu können, wurde zu einer echten Herkulesaufgabe für die Volkswirtschaft der DDR.

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Apropos Begehrlichkeiten. Die Mode ist ein wunderbares Feld für vielfältige Träume, Wünsche und deren Erfüllung. Wäre da nicht die verwirrende Welt von zuvor noch nie gehörten Namen und Bezeichnungen. Was also bedeuteten: Dederon, Cottino, Greisyn, Grisuten, Azetatseide, Wolpryla etc. Und wer sollte sich da ohne jede Unterstützung zurechtfinden können? Um also jeder etwaigen Verunsicherung aktiv entgegen zu treten, finden wir im konsument Versandhaus Katalog Frühjahr/Sommer 1967 auf Seite 8 ein umfangreiches Lexikon zur Erläuterung der vielen Fachbegriffe aus der Welt der damals hoch im Kurs stehenden Kunstfasern „Made in GDR“, der komplizierten Stoffmischungen und dem verantwortungsvollen Umgang mit der Kleiderpflege. Mit Stolz kann daher zwei Jahre später im konsument Katalog vom Herbst/Winter 1969/70 gleich auf Seite 5 festgestellt werden: »Gut gekleidet selbstbewußt – das ist die Frau von heute!«

DDR Versanhauskataloge

PS: Ein paar Jahre sollte die Versandhandelspraxis in der DDR noch bestehen. Im Sommer 1976 fand sie ihr staatlich beschlossenes Ende.
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Tonka Toys

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TONKA

Die Geschichte des Spielwarenherstellers Tonka Toys ist eine typische Entwicklungsgeschichte des Prinzips „trial and error“. Ursprünglich als Mound Metalcraft Inc. im September 1946 in Mound, Minnesota, USA gegründet, stellte sich die Firma zuerst auf Produkte des alltäglichen Konsums ein, z.B. Krawattenständer aus Metall. Ebenso war an die Produktion von Gartengeräten gedacht. Harken, Hacken, Schaufeln etc. Der Erfolg war aber dürftig. So bedurfte es eines Zufalls.

Mound Metalcraft kam 1947 mit einem gewissen Edward Streater von Streater Industries in Kontakt, welcher im Verlaufe von Liegenschaftsverhandlungen dem Mound Geschäftsführer Lynn E. Baker, so mal nebenbei, seine selbsterstellte kleine Metallspielzeugkollektion vorstellte. Streater bot Baker in Folge dann sogar noch den zur Produktion der Metallspielzeuge notwendigen Maschinenpark an. Der Deal wurde gemacht.

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Ab 1947/48 setzte Mound Metalcraft nun auf die Herstellung äußerst robuster Metallspielzeuge für den US-Markt. Es waren dies zuerst zwei Baggermodelle, die Nummer „#100 Steam Shovel“, und der Bagger mit der Nummer „#150 Crane & Clam“. Da die Modelle robust und vor allem groß dimensioniert waren, ca. 30 cm in der Länge, nannte man sie intern „tonka“, nach einem von den Dakota Sioux Indianer entlehnten Wort für die Beschreibung von „groß“. Der spätere Markenname „Tonka Toys“ war geboren. Durch die excellente, robuste Qualität der hergestellten Spielwaren prägte sich den Käufern dieser Markenbegriff rasch ein.

TONKA

1955 wurde die Firma Mound dann folgerichtig in Tonka umbenannt. Im Tonka-Katalog von 1967 findet sich neben den vielen Spielzeugen originellerweise auch ein outdoor-Gartengriller im Angebot. 1991 wurde die Marke Tonka übrigens von Hasbro übernommen. Es wurden ab diesem Zeitpunkt dann nurmehr Spielzeuge aus Kunststoff unter dem beibehaltenen Markennamen hergestellt. Das Sammlerinteresse gilt aber bevorzugt der Zeit der (frühen) Metall-/Blechproduktion.
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VEDES - Einkaufsgenossenschaft deutscher Spielwarenhändler

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VEDES

Informationsbeschaffung in Zeiten vor dem Internet. Ging es im Gespräch mit den Eltern mitunter auch mal um das Thema Spielzeug, etwa um die Weihnachtszeit oder vor dem eigenen Geburtstag, so zog man dabei gerne einen Spielzeugkatalog zu Rate. Öfter sprach man dabei vom sogenannten VEDES-Katalog, den man sich doch mal genauer ansehen wolle. Enthielt dieser Katalog doch ein umfangreiches Sortiment an Spielzeugen aus allen thematischen Bereichen, die zum Träumen und Wünschen einluden. Was aber hatte mit dem Wort „VEDES“ auf sich? Wer oder was war VEDES? Das war uns Kindern gar nicht klar, störte beim Schmökern im Katalog allerdings auch nicht weiter.

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Im Jahr 1904 fanden sich vierzehn klein- und mittelständische Spielwarenfachhändler unter dem Namen „Vereinigung Deutscher Spielwarenhändler“ zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammen, die 1905 dann im Vereinsregister Witten/Ruhr rechtlich eingetragen wurde. Deren erklärtes Ziel: Sich in diesem Aktionsverbund eine stärkere Marktposition gegenüber bestehenden großen Mitbewerbern, etwa Warenhäusern, Versandgeschäften und Großfilialen, zu verschaffen. Damit waren in erster Linie günstige Einkaufsbedingungen gemeint. Aber auch gemeinsame Messeauftritte und die Schaffung einer eigenen Schutzmarke waren gemeinsame Ziele.

1920 wurde dann offiziell die markenbildende Wortkurzform „VEDES“ eingeführt, deren ursprüngliches Logo einen Tannenbaum mit drei Kerzen und den Namenszug zeigt. 1925 wurde der erste Angebotswerbekatalog für die inzwischen 80 Mitgliedsfirmen gedruckt. 1927 wurde die Zentrale von Berlin, wo sie ab dem Jahr 1911 logierte, in die deutsche Spielzeughochburg Nürnberg verlegt. Man wollte näher an die wichtigen Produktionszentren Thüringen, Erzgebirge und Nürnberg heranrücken. Berlin war zu weit entfernt.

VEDES Katalog 1970

Ende der 1930ger Jahre zählte die VEDES bereits rd. 200 Mitglieder. So zum Beispiel den Spielwarenhändler E. Oskar Hartung aus Mühlhausen in Thüringen, der auf der Umschlagseite seines Kataloges stolz auf gewisse Leistungen und sich daraus ergebende Vorteile verweisen konnte: Sinnvolle Beratung, reiche Auswahl, ausgesuchte Marken, günstige Preise. Das Unternehmen VEDES besteht noch heute.
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Voran - Zeitschrift für BV-Tankstellen der BV-ARAL AG

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BV-Tankstellen Logo

Tankstellen und Zapfsäulen sind im 20. Jahrhundert Sinnbild der Motorisierung und Mobilität. Das Zauberwort dabei heißt: Benzin, genauer Motorenbenzin oder Ottokraftstoff. Gab es in Deutschland Mitte der 1930ger Jahre insgesamt rund 50 000 Benzinabgabestellen über alle Marken, so erreichte man Mitte der 1950ger Jahre im Nachkriegsdeutschland mit 25 000 Tankstellen bereits wieder etwa die Hälfte des Vorkriegsbestandes. Das Jahr 1970 markierte mit 46 000 Tankstellen den Nachkriegshöchststand. Danach sank die Anzahl der Tankstellen auf aktuell 14 500 (Jahr 2017) über alle Marken. Nun ist eine Tankstelle ohne Benzinvorrat aber nahezu entbehrlich. Unser Interesse gilt daher der ausreichenden und raschen Versorgung einer Tankstelle mit Kraftstoffen. Diese punktuelle Versorgung erledigte am besten ein Tankwagen-LKW.

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Im Heft Nr. 3, Juni/Juli 1954 der Kunden- und Firmenzeitschrift „Voran – Zeitschrift für BV-Tankstellen“ der BV-ARAL Aktiengesellschaft erhält der Leser einen interessanten Einblick in die Entwicklungsgeschichte des Tankwagens aus Sicht der BV-ARAL Ingenieure. Vom pferdegezogenen Petroleumwagen, der 1000 Liter befördern konnte, über einen kettenangetriebenen Vorkriegs-LKW mit Hartgummirädern und einem aufgesetzten 5000 Liter Tank, bis hin zum 20 000 Liter fassenden, modernen und wegweisenden dreiachsigen Tank-Sattelschlepper der 1950ger Jahre.

Quelle: aus der Zeitschrift Voran Heft 3 1954

„Große Tankwagen und große Kessel an den Tankstellen verringern die zur Versorgung des Tankstellennetzes notwendige Zahl der Fahrten und der Fahrkilometer; der Tankstellenverwalter hat seinen Vorteil davon, da er durch seltenere Neubefüllung in seinem Raum und seiner Arbeit weniger eingeengt oder gestört wird“, heißt es in der Zeitschrift an einer Stelle. Wirtschaftlichkeitsdenken wird so zum Antriebsmotor für Innovation.
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Ford Revue März 1954 – Die zeitgemäße PKW Garage

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Ford Revue Titel Heft 3 1954

Im März 1954 veröffentlichte das Monatsmagazin „Ford Revue“ im Heft 3 unter der Überschrift „Unsere Garage“ einen reich bebilderten Beitrag zu einem architektonisch sensiblen Thema: Die Garage als Bestandteil des eigenen Wohnhauses. Ja, die schmucke eigene Garage! Sie ist wohl der Wunschtraum vieler Automobilisten. Wer damals an den Bau eines Eigenheims dachte, befasste sich zugleich auch mit Gestaltung und Ästhetik der eigenen Garage. In Zeiten des Wirtschaftswunders, neben dem eigenen Auto, ein weiteres öffentlichkeitswirksames Prestigeobjekt.

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Ob Garagenanbau, -unterbau oder die freistehende Garage. Ins Bild gesetzt sind einige Beispiele zeitgemäßer Garagentypen, die das eigene Haus stilecht ergänzen. „Die Auftraggeber fordern vom Architekten eine architektonisch befriedigende Lösung“, meinte damals die Ford Revue.

neuffen-spitaler

Wir haben im Conrad antiquario Modellarchiv nach passenden Bespielen gesucht, welche diese zeitgeschichtliche Epoche auch im Modell darstellen. Fündig wurden wir z.B. bei den Modellherstellern Neuffen Nr. 304, Siedlungshaus mit Garage und bei Dr. Rudolf Spitaler Nr. 6425, Großes Landhaus mit Garage und Terrasse. Beide Modelle entstammen der Herstellungsperiode um 1955/56. Hier zeigt sich eine vorbildgerechte Umsetzung der realen Lebensumwelt ins kleine Format.
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21. Juli 1969 - Erste Mondlandung vor 50 Jahren

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50 Jahre Mondlandung

Der Mond ist ein Sehnsuchtsort des Menschen. Er beflügelt seit ewigen Zeiten unsere Phantasie. Frühe Kulturen beteten zu Mondgottheiten und das frühe 20. Jahrhundert widmete dem Mond 1912 mit „Peterchens Mondfahrt“ ein Märchen für Kinder. Später dann hielten Wissenschaft und Politik Einzug. Aus einer romantisch verklärten Sehnsucht wurde im sogenannten „kalten Krieg“ der Weltmächte ab 1947 der prestigeträchtige „Wettlauf zum Mond“. Welche Nation würde den Wettlauf für sich entscheiden? Eine Zeitungsmeldung in der Zeitschrift Quick vom 2. April 1950, mit dem Titel „Mondlandung gelungen?“ schürte bereits früh die Neugierde und kratzte schon etwas an der vermeintlichen Sensation.

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muenze-mond Bunte Cover Mondlandung

Der Wettlauf der Großmächte Sowjetunion und USA im Rennen um die Eroberung des Weltraum nahm seinen Lauf. Der 21. Juli 2019 erinnert mit seinem runden fünfzigsten Jahrestag an die Geschichte der ersten bemannten Mondlandung, die von den USA im Rahmen der Apollo 11 Mission durchgeführt wurde. Medien weltweit, unter anderem auch die BUNTE, berichteten.

Selbstverständlich spielte dieses moderne Märchen auch in den Kinderzimmern und Hobbyräumen, in den Köpfen junger Menschen wie auch Erwachsener eine bedeutende Rolle. Grund also, sich seitens der Spielzeugindustrie mit diesem Thema – Weltraum und Mondlandung - ausgiebig zu beschäftigen. Die Warenhauskette Hertie, 1969, und die Fachhandelsorganisation Vedes, 1970, boten das Thema, hier stellvertretend für alle übrigen Werbeaktivitäten des Spielzeugmarktes genannt, dem allgemeinen Käufermarkt und spezialisierten Spielzeughandel an.

mondlandung-revell-1970

Ein damals sehr populäres Kunststoffmodell, die Mondlandefähre Eagle, wurde von der Firma Revell rechtzeitig auf den Markt gebracht. Der Revell-Katalog 1970 widmet dem Thema die Seiten 23 bis 26. Im Vorjahreskatalog von Revell, 1969, also noch vor der Mondmission gedruckt, wurde dem Thema auf den Seiten 22 bis 24 bereits hohe Aufmerksamkeit gegeben.

Die für ihre Rennsportaktivitäten bekannte Modellbaufirma Carrera entwickelte ab 1969 eine spezielle Flugspieledition mit dem Namen „Jet“. Mit dem Themenset Carrera Jet Apollo konnten nun auch alle Carrera-Fans beim Flug zum Mond spielerisch mit dabei sein.

Einen sehr gepflegten und anspruchsvollen Dialog mit seinen Käufern zu allen Fragen der technischen, mechanischen, physikalischen Phänomene unserer Lebensumwelt, die sich auch im Spielzeug gut abbilden ließen, pflegte der britische Spielzeughersteller Meccano Ltd. Bekannt wurde Meccano durch seine Metall- bzw. Stabilbaukästen, Fahrzeugmodelle der Marke Dinky Toys oder Hornby-Modelleisenbahnen. In der Käuferschaft besonders beliebt waren die monatlich erscheinenden Meccano Magazine. Sie wurden von Jugendlichen und Junggebliebenen - „aimed at boys of all ages“ - begeistert aufgenommen. Das Meccano Magazine Septemberheft 1962 widmete dem Thema „Living on the moon“ einen zweiseitigen Beitrag.

mondlandung-meccano-1962

Eine humorvolle Interpretation der Reise zum Mond schuf im Jahr 2007 der nahe Nürnberg beheimatete Emskirchner Spielzeughersteller Tucher & Walther mit seinem Modell T 714 Mondrakete mit Dampfantrieb.

Bleibt noch die Frage, wann nun genau die erste Mondlandung zu datieren ist. Aus mitteleuropäischer Sicht gilt die MEZ (Mitteleuropäische Zeit). Nimmt man diese als Grundlage und Messpunkt, so erlebten die Menschen in unseren Breitengraden die Mondlandung am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr zu nächtlicher Stunde. Nach der 1972 eingeführten, koordinierten Weltzeitbestimmung, kurz UTC, fand die Mondlandung auf dieser Grundlage bereits am 20. Juli 1969 um 20:17:40 Uhr UTC statt.
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Tipp & Co - Motorräder

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Tipp & Co. Logo

Die Ära des bedeutenden Blechspielzeugherstellers Tipp & Co. aus Nürnberg währte von 1912 bis 1971. Lithografiertes Weißblech in hoher qualitativer Ausführung bestimmte das Spielzeugsortiment bis hin zur Werksschließung mit Beginn der 1970ger Jahre. Freunde des Motorradsports kommen bei Tipp & Co voll auf ihre Kosten. Uns ist derzeit kein weiterer deutscher Hersteller von Blechspielzeug bekannt, der in den 1930ger Jahren eine derart breite Sortimentsvielfalt zum Thema Motorrad, Dreirad im Programm hatte. Angefangen mit der Modellnummer 683 zählen wir im Katalog von 1937 insgesamt 16 Modelle allein für das Segment Motorräder und Dreirad.

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Tipp & Co Motorrad

Einige Grundformen der Modelle wurden durch eine veränderte Art der Bemalung und Farbwahl, durch Hinzufügen von elektrischem Lampenlicht, einem verstellbaren Vorderrad, einer zusätzlichen Bremse etc. variiert. Dennoch ist die Angebotsfülle überraschend und spiegelt den Stellenwert des Motorrades in dieser Zeitepoche vor dem Krieg. Und noch in den 1950ger Jahren war das Motorrad ein wichtiges Fortbewegungs- und Transportmittel und prägte optisch das Straßenbild. Ändern sollte sich dies erst ab den 1960ger Jahren. Zählte das Kraftfahrt-Bundesamt auf westdeutschen Straßen 1955 noch einen Motorradanteil von 47% am Gesamt-KFZ-Aufkommen, so machte der Anteil der Motorräder 1965 nur noch 6% aus. Dieser Bedeutungswandel zeigt sich auch im Sortiment. Im Tipp & Co Katalog von 1964 ist das Motorradangebot schließlich auf insgesamt drei Modellnummern geschrumpft.
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Dinky Toys by Meccano

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Dinky Logo

Liverpool. Wir befinden uns im Nordwesten des Vereinigten Königreichs, Ende des 19. Jahrhunderts. Frank Hornby, englischer Spielzeugerfinder und Geschäftsmann, tüftelte an der Umsetzung seiner Idee eines stabilen und äußerst kombinationsreichen Metallbaukastensystem. Im Jahre 1901 war es dann soweit. Mit dieser Idee und seiner technischen Umsetzung, der Hornby zuerst den Namen „Mechanics Made Easy“ gab, fing die Geschichte der Marke Meccano an. Später änderte er den etwas sperrig klingenden Namen auf die kürzere und eingängigere Bezeichnung „Meccano“. 1908 schließlich gründete Hornby in Liverpool seine eigene Firma, der er folgerichtig den Namen Meccano Ltd. gab.

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Seit dieser Zeit entfaltete Hornby eine rege Entwicklungs- und Geschäftstätigkeit. Um 1920 folgte die erste Hornby-Spielzeugeisenbahn mit Uhrwerk und im April 1934 wurden die ersten Dinky Toys Fahrzeugmodelle vorgestellt. Die Produktvielfalt der Meccano-Hornby-Dinky-Welt zeigen wir exemplarisch am Gesamtkatalog 1939/40. Dinky Toys Katalog 1957Nun zu den Dinky Toys. Dienten die ersten Dinky Toys ihrer Idee nach noch der Ergänzung des bestehenden Spur 0 Hornby-Eisenbahnsortiments, so entwickelte sich die Produktreihe dieser ansprechenden Druckguss-Modelle im Laufe der Zeit zu einem eigenständigen und äußerst populären Produktfeld.

Produziert wurden Dinky Toys sowohl in den Stammwerken in England als auch in Frankreich. Exemplarisch für das populäre Nachkriegssortiment zeigen wir den Exportkatalog 1957 für Belgien in den Sprachen Französisch und Niederländisch, sowie den englischen 1958ger Katalog. Ende der siebziger Jahre endete diese traditionsreiche Phase mit der Schließung des letzten Werkes in Liverpool. Danach wechselten Markenrechte und Produktionsstätten mehrfach Besitzer und Ort. Replikamodelle werden noch heute produziert.
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Hausser Elastolin

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Hausser Logo

Mit dem Herbstkatalog des Jahres 1965 blickt die Firma Hausser auf eine bereits über 50jährige Firmengeschichte zurück. Im Jahr 1904, so die Historie, wurde die Ludwigsburger Kurz- und Spielwarenhandlung Müller & Freyer durch die Familie Hausser erworben und von den Brüdern Otto und Max Hausser – nun unter eigenem Namen O. & M. Hausser - weiter geführt. Neben den bekannten Elastolin-Massefiguren stellte die Firma im Laufe ihrer Geschichte auch Gesellschaftsspiele, Fortbewegungsmittel wie Tretroller, Dreiräder, im Katalog „Bubiräder“ genannt, sowie Puppenzubehör und Schultafeln her. Im Zentrum des öffentlichen Interesses stand jedoch das umfangreiche Massefiguren-Sortiment.

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Die Vielzahl der von Hausser hergestellten Figuren wurde durch eine ganze Palette an Gebäude- und Siedlungsmodellen ergänzt. So gab es verschiedene Blockhaussiedlungen für Trapper, Zooelemente für Elastolin-Tiere und im Katalogjahr 1965 allein sechzehn verschiedene Burgtypen und Kastelle für das Spiel mit Rittern und Landsknechten. Der Herstellungsaufwand muss enorm, sprich kostenintensiv gewesen sein. Individuelle Handbemalung, Modellpflege und die ständige Verbesserung und Erweiterung der Serien schlug sich schlussendlich in einem vergleichsweise hohen Verkaufspreis je Modell nieder.

Hausser Katalog 1965

Das war der Firma Hausser natürlich auch bewusst. Man appellierte daher im Katalog 1965 an das Qualitätsbewußtsein all jener Kunden, die „in unserer schnellebigen Zeit Qualität zu schätzen wissen und unter der Fülle des alljährlichen Spielwarenangebots mit kritischem Auge das »Besondere« suchen – Spielzeug, das trotz eines höheren Preises immer noch mehr wert ist als es kostet.“ Über längere Zeit war dieser Aufwand, gekoppelt mit einem sich ändernden Marktverhalten der Käufer wohl nicht mehr zu finanzieren. 1983 meldete die Firma O. & M. Hausser Konkurs an.
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Karstadt - Magazin für Mode, Heim und Welt. Juni 1929

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Karstadt Logo

Die Karstadt A.G., 1881 von Rudolf Karstadt ursprünglich als Manufactur-, Confections- und Tuchgeschäft in Wismar gegründet, erlebte bis zum Jahr 1930 einen stetigen und steilen Aufstieg. Im Jahr 1930 betrieb die Warenhauskette überregional annähernd 90 Filialen, unterhielt eigene Fabriken und beschäftigte etwa 30 000 Angestellte. Die Karstadt A.G. war seinerzeit Europas größter Warenhauskonzern. Die Erwartungen an einen Weltkonzern waren hoch, die Kundschaft anspruchsvoll, stets interessiert, neugierig und durch die bei Karstadt gebotene Qualität verwöhnt.

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Diese hohen Erwartungen sollten natürlich auf allen Ebenen erfüllt werden. Auch im Bereich der Kommunikation. Daher tüftelten die Marketingstrategen von Karstadt an einer neuen Form der Kundenansprache: dem feuilletonistisch geprägten, illustrierten Kundenmagazin „Karstadt - Magazin für Mode, Heim und Welt“. 1928, also gerade rechtzeitig zur Eröffnung des damals hochmodernen Karstadt Flagshipstores am Hermannplatz in Berlin, erschien der erste Jahrgang des neu entwickelten Kundenmagazins.

Die Ausgabe, die wir Ihnen hier vorstellen wollen ist das Heft 12 aus dem Juni 1929. Sommer – traditionell die Hauptreisezeit im Jahr. „Wenn jemand eine Reise tut!“ Unter dieser Überschrift erfahren wir im Magazin auf den Seiten 10 -13 Interessantes zum beliebten Thema der Reisevorbereitung und Reiseausstattung für die Dame. Dazu gehört selbstverständlich die Mode, sowie weitere nützliche Reiseaccessoires. Bereits das Aufmacherfoto symbolisiert ein Bild von Kraft und Weite, Eleganz und Überlegenheit, Ausdauer und Robustheit.

Karstadt-Magazin

Mit diesen Assoziationen, so kann man annehmen, soll das tragende Markenimage eines selbstbewussten Weltkonzerns aufgeladen werden. Ein Unternehmen, das die Wünsche seiner Kundschaft bestens zu bedienen versteht.

Wir lesen im Artikel den wohlmeinenden Hinweis, dass man schon allein bei der Wahl des richtigen Koffers, natürlich gekauft bei Karstadt, sein eigenes Image in der Öffentlichkeit aktiv gestalten kann. Es heißt: „Dringend ist zu raten, bei der Anschaffung von Koffern nicht zu sparsam zu sein; wer seiner Reiselust oft fröhnen kann, weiß, das ein guter Koffer viel Strapazen aushalten muss und soll. Auch sieht es sich besser an, wenn man mit guten und soliden Koffern in einem Hotel ankommt – die Hotelbediensteten haben einen untrüglichen Blick, wer sozusagen Reiseamateur, wer Reiseprofi ist“. In diesem Sinne, schönen Urlaub!
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Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche –
Als das Berliner Wahrzeichen abgerissen werden sollte

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Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Berlin. Mai 1949. Erneut steht die imposante Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche im Scheinwerferlicht der öffentlichen Aufmerksamkeit. Besser gesagt, das was von dem am 23. November 1943 bei einem nächtlichen Bombenangriff auf Berlin schwer zerstörten Kirchenbau noch übrig geblieben ist. Nun soll auch dieser Rest aus dem Weichbild der Stadt getilgt werden. „Ein Wahrzeichen Berlins verschwindet“ , so titelte am 8. Mai 1949 die Illustrierte „Quick“ an prominenter Stelle im Blatt ihren Bildbericht zu den vor 70 Jahren begonnenen ersten Abbrucharbeiten an der Kirche nahe dem Bahnhof Zoo.

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Fotografien zeigen den Grad der Zerstörung. Allerdings sieht man auf diesen Fotos auch ein nach wie vor mächtiges Restgebäudevolumen, welches der damaligen Bombardierung standhaft getrotzt hatte. Im begleitenden Text der Illustrierten erfährt man etwas über den Hintergrund der im Bericht thematisierten Abbruchaktivitäten. So heißt es: »Zwei Millionen Mark wären nötig gewesen, einen Wiederaufbau der Kirche in die Wege zu leiten. Jetzt wird sie wegen Gefährdung der Verkehrssicherheit abgetragen, bis zum Herbst dieses Jahres soll die Arbeit beendet sein. Wird die Gedächtnis-Kirche an anderer Stelle Westberlins einmal wiedererstehen?«. 2 Millionen Mark. Das war viel Geld. Geld, das nach Kriegsende für andere dringend in Angriff zu nehmende bauliche Maßnahmen der schwer zerstörten Stadt benötigt wurde. Etwa für den Wiederaufbau von zerstörten Wohnquartieren und für eine Instandsetzung der technischen Infrastrukturen dieser Millionenmetropole, in der im Dezember 1948 offiziell rund 3,3 Millionen Einwohner lebten. Dabei hatte der Bau des prunkvoll mit Mosaiken, Glassteinen, Statuen und Reliefs ausgestatteten Kirchenschiffes nach seiner Fertigstellung und Einweihung im Jahr 1895, sowie der erst 1906 vollendeten Eingangshalle, sogar über 6 Millionen Reichsmark an Kosten verschlungen.

Das Thema Abbruch war übrigens schon öfter mal ein Thema. Dachte die Stadtverwaltung in den turbulenten 1920ger Jahren noch durchaus ernsthaft an einen Abriss, weil das mächtige Gotteshaus auf dem Auguste-Viktoria-Platz einem stark zunehmenden innerstädtischen Automobilverkehr an diesem zentralen Verkehrsknotenpunkt einfach im Wege stand, so war die Gefühlslage der Berliner Bevölkerung nach Kriegsende eine deutlich andere. Die Gedächtniskirche war den Menschen ob ihrer Standhaftigkeit wohl einfach ans Herz gewachsen. Man blickte, ob nun vom Ku-Damm, vom Bahnhof Zoo oder der Tauentzienstraße doch recht »melancholisch« auf die Silhouette des auch noch als Ruine imposant wirkenden Kirchenbaus.

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Eine heftige und lang anhaltende Diskussion um die Zukunft der Kirche entbrannte ab dem Jahr 1947. Neubau oder Wiederaufbau, das war die zentrale Frage. Eindeutig entschieden war die Sache damals nicht. Im Mai 1949 fing die Stadtverwaltung, dessen ungeachtet, jedenfalls schon mal mit ersten Abrissarbeiten an.

Der Rest ist bekannt. Der begonnene Abriss wurde nach Protesten wieder gestoppt, neue Pläne sollten erstellt werden. 1954 sicherte man den von ehemals 113 auf 71 Meter geschrumpften Westturm, baufällige Nebengebäude wurden allerdings beseitigt. Es folgte ein offizieller Planungswettbewerb zur Neugestaltung von Kirche und Platz, welchen 1957 der Architekt Egon Eiermann für sich entscheiden konnte. Seinen Entwurf musste er allerdings 1958 nochmals überarbeiten, da auf Drängen der Bevölkerung die Ruine des Westturms, im Volksmund auch „Hohler Zahn“ genannt, nun in eine Gesamtplanung mit einbezogen werden sollte. Ein Kompromiss musste also her. Und so geschah es. Das realisierte und im Dezember 1961 eingeweihte Ensemble aus Alt und Neu ist bis heute ein weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt und ein beliebter, lebendiger innerstädtischer Treffpunkt.

Übrigens: Am 12. Mai 1949, also nur vier Tage nach dem Erscheinen der Gedächtniskirchen-Reportage wurde die durch die Sowjetunion ab dem 24. Juni 1948 betriebene Blockade West-Berlins aufgehoben und beendet. Der Westteil der Stadt war nun wieder auf dem Land- und Wasserwege erreichbar. Während der fast einjährigen Blockadezeit konnte West-Berlin ausschließlich per Flugzeug erreicht und – via Luftbrücke - mit allem Lebensnotwendigen versorgt werden.
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Albert Sawinsky Troisdorf (Rhld.) – Geduldspiele um 1912

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Albert Sawinsky

Damals, als Johann Albert Sawinsky 1884 in Siegburg, Rheinland geboren wurde - im Volksschulalter übersiedelte er mit seinen Eltern nach Troisdorf nahe Köln – konnte noch niemand vorhersehen, dass dieser Johann Albert im nahenden 20. Jahrhundert als Fabrikant von Gedulds- und Vexierspielen sogar Minister, Könige und Kaiser nicht nur zu beschäftigen, sondern auch recht zu begeistern wusste. Der deutsche wie auch der österreichische Kaiser ernannten ihn anerkennend sogar zum kaiserlichen und k.u.k. Hoflieferanten.

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1901, im Alter von 17 Jahren, besuchte Sawinsky mit selbstentwickelten und eigengefertigten Spieleprodukten eine erste Verkaufsmesse. Das für eine steile Karriere notwendige Selbstvertrauen in seine eigenen Fähigkeiten holte er sich kurz danach im Rahmen der Teilnahme an einer Weltausstellung in St. Louis, Missouri, USA. Dort konnte er seine faszinierende Spieleidee auf internationalem Parkett präsentieren.

Ein Katalog aus dem Jahr 1912 zeigt so anspruchsvolle Geduldspiele wie das Vexier-Ei oder den Teufelsknoten. Eine weitere Spezialität von Sawinsky waren die sogenannten Garnituren, die - aus nur einem Holzblock und ohne Ausschuss gesägt - eine typische Möblierung zu einem vorgegebenen Zimmerthema aufwiesen. Die geniale Umsetzung all dieser Ideen adelt den Tüftler und Techniker Johann Albert Sawinsky bis heute.
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eBay-Auktion vom 19.03. bis 26.03.19

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ebay-auktion März 2019

Unsere aktuelle eBay-Auktion ist gestartet. Wir versteigern insgesamt über 100 Positionen verschiedener Hersteller. Darunter sind Modelle der Firmen Wiking, Faller, Preiser, Dr. Rudolf Spitaler und andere.

Einige interessante Objekte finden Sie in unserem aktuellen Newsletter. Alle angebotenen Modelle finden Sie mit vielen Detailaufnahmen in unserem eBay-Shop.

Penny Toys - Groschenspielzeug

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Penny Toys

Der Groschen. Wie auch immer er gedreht und gewendet werden konnte, der „Groschen“ besaß keinen allzu hohen Kaufwert. Er stand eher für billig, wohlfeil, günstig. Eine günstig zu erwerbende Ware bezeichnete man in früheren Zeiten daher auch gerne als „Groschenware“. Im anglo-amerikanischen Sprachraum meint das Wort „Penny“ in etwa dasselbe.

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Penny Toys Reiter auf Pferd

Ist eine Ware im Preis günstig und verbindet sie darüber hinaus den praktischen Nutzen auch mit einem ideellen Mehrwert, also etwa der Freude am Spiel(zeug), Erkenntnis, Glück, Ablenkung, so wird die Nachfrage nach diesem Gut erwartbar steigen. Zuverlässig reiht sich dann für den Hersteller wie für den Verkäufer Groschen an Groschen, die Sache wird mit steigender Menge rentabel und daher attraktiv.

Groschenspielzeug, in Sammlerkreisen unter dem Begriff „Penny Toys“ bekannt, boomte im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert und war als preisgünstiges, also leistbares aber nicht eben robustes Spielzeug aus Weißblech in der Kinderwelt weit verbreitet. Penny Toys waren zum täglichen Spielen da. Sie wurden einfach solange bespielt, bis sie kaputt gingen. Es bestand ja immer die Möglichkeit, in absehbarer Zeit und für billiges Geld ein neues Modell zu erwerben. Für ein Leben in der Vitrine, wohlverpackt in einer Faltschachtel, waren sie nicht gedacht. Das macht übrigens diejenigen Penny Toys, die bis heute in gutem bis passablem Zustand überlebt haben, für jeden Sammler so überaus wertvoll.

Penny Toys Karussell

Penny Toys lassen sich, da fabriksmäßig weitgehend ungemarkt, nicht in jedem Fall einem bestimmten Hersteller zuordnen. Wenn Penny Toys Markungen aufweisen, dann ist es oftmals der Namenszug oder das Logo des Händlers oder des Grossisten, also des einflussreichen Letztvertreibers in diesem lukrativen Massenmarkt.

Es ist bekannt, dass sich im ausgehenden 19. Jahrhundert vor allem die Gilde der Nürnberger Blechspielzeughersteller, und hier vor allem mittelgroße, kleine und kleinste Hersteller, der Produktion dieses wohlfeilen Spielzeugs annahmen. Exportiert wurde in großen Stückzahlen vor allem in den anglo-amerikanischen Raum, wo diese Spielzeuge großen Anklang fanden. Gefragt nach der motivischen Vielfalt ist zu sagen, dass es die Aufgabe der Penny Toys war, im Miniaturmodell die damalige Lebenswelt der industrialisierten, technisierten Gesellschaft in seinen unterschiedlichsten Ausformungen anschaulich zu verkörpern. Die große Welt im kleinen Format.
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Kaufhaus N. Israel – Album 1910. Die Frau und ihre Welt

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Kaufhaus Nathan Israel

Das Kaufhaus Nathan Israel, im historischen Nikolaiviertel gelegen, galt um 1900 als größtes und auch fortschrittlichstes Kaufhaus in Berlin. Herausragend war nicht nur die Qualität der dort angebotenen Waren, vorbildlich war die gelebte soziale Verantwortung der Firmeneigentümer sowohl der Kaufkundschaft als auch der eigenen Belegschaft gegenüber. Fortschrittlich die vom Eigentümer entwickelten Bildungs- und Erlebnisangebote.

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Es wurde eine Kinderbetreuung im Kaufhaus bereit gestellt, ein Zeitschriften-Lesesaal für das Publikum betrieben, aber auch eine eigene, private Handelsschule zur kaufmännischen Ausbildung ins Leben gerufen. Vielfältige Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten standen den Angestellten des Kaufhauses offen. Und so nimmt es nicht Wunder, dass die Firma N. Israel auch einen eigenen Buchverlag unterhielt. Dieser brachte zwischen 1901 und 1914 zu jedem neuen Jahr einen Almanach, das sogenannte „Album“, heraus. Jeder Albumsjahrgang hatte sein eigenes Thema. Das Album für das Jahr 1910 widmete sich der Frau und ihrer Welt.

Aus Nathan Israel Album 1910

Das Spektrum der Beiträge war umfassend: die Frau in Beruf und Gesellschaft, in Sport und Politik; die Frau als Mutter. Das Thema Schönheit wurde beleuchtet. Auch künstlerische Themen, wie Musik, Tanz, Literatur etc. fanden Raum.

Im Anschluss an die themengebundenen Beiträge im redaktionellen Teil des Albums fand sich im Anhang sowohl ein nützliches Jahres- und Tageskalendarium mit viel Platz für zusätzliche handschriftliche Eintragungen, als auch eine graphisch gestaltete, detaillierte Sitzplatzübersicht - zum Teil mit Ticket-Preisangabe - der vierunddreißig von der Redaktion ausgewählten großen Berliner Theater- und Opernhäuser, einiger Konzert- und Varietéhäuser sowie der Zirkusangebote der Familien Busch bzw. Schumann. Eine so umfassend gestaltete Jahresgabe stand dem selbstgesetzten pädagogischen Auftrag, als auch der Imagepflege des Kaufhauses Nathan Israel sicherlich gut zu Gesicht.

Das Kaufhaus N. Israel wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut.
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Verkehrs-Kurier – Ein Informationsdienst in der Nachkriegszeit

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Verkehrs-Kurier

Ein zeitgeschichtlich interessantes Dokument der deutschen Nachkriegszeit ab 1945 stellt der A5-formatige Informationsdienst „Verkehrs-Kurier“ dar. Dieses in der Anfangszeit unregelmäßig erscheinende Printmedium, welches den ergänzenden Untertitel „Verkehrsdienst in der britischen Besatzungszone“ trägt, veröffentlichte Hinweise zu verkehrs- und ordnungspolitischen Themen. So etwa in Heft 2, 1946 Informationen zur aktuellen Anpassung des Postleitzahlsystems in den vier Besatzungszonen.

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Bekanntgemacht wurden in Heft 2 unter anderem wichtige Informationen für die Transportwirtschaft, so etwa der Hinweis auf verkehrssichere Durchgangsstraßen in der Nord-Rheinprovinz, neue Fahrplandaten der regionalen Kraftpostlinien, aktuell geänderte Güterverkehrsvorschriften, neue Bestimmungen für den Telegrammdienst.

Und auch so mancher Tipp zur allgemeinen Wirtschaftlichkeit wurde veröffentlicht. Im Beitrag „Benzin und Gummi sparen durch wirtschaftliches Fahren“ wurde darüber aufgeklärt, dass „Kilometerfressen“ für motorisierte Verkehrsteilnehmer ein teurer Spaß werden könne, dem unbedingt Einhalt zu gebieten sei. Die kriegsbedingte Verknappung von Gummi und Kraftstoffen verpflichte die fahrende Bevölkerung daher zu entsprechend verantwortungsvollem Umgang und Handeln. Im Folgebeitrag „Reifenpflege notwendiger denn je“ wurden auch gleich praktische Tipps zur vernünftigen Materialpflege geliefert.

Hinweis: Am 28.12.1945 wurde der „Verkehrs-Kurier“ im Namen des I.C.U. von der britischen Militärbehörde, als oberster politischer Aufsichtsbehörde der Region, zum Druck und zur Verbreitung freigegeben. Hinter dem Kürzel I.C.U. verbirgt sich die Information Control Unit, ein Dienst der britischen Besatzungsbehörde zur Ausübung der Kontrolle der Informationsdienste in der eigenen Besatzungszone. Der I.C.U. war innerhalb der Zone regional in unterschiedliche Distrikte (Corps Districts) aufgeteilt. Der I.C.U. District Nr. 1 kontrollierte die beiden Provinzen Nordrhein und Westfalen, sowie das Land Schaumburg-Lippe. Das Headquarter des I.C.U. 1, in dessen Zuständigkeitsbereich der „Verkehrs-Kurier“ fiel - war in Düsseldorf-Benrath stationiert.
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Gecevo - Holz-Fahrtier Hahn

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Gecevo Holzspielwaren

Nachziehspielzeuge erfreuen sich zumeist allergrößter Beliebtheit. Haben Babies einmal das Laufen erlernt, ist sowohl die Neugierde als auch der Erkundungsradius eindeutig größer geworden. Ein treuer Begleiter, der einem überall hin folgt ist dann eine feine Sache. Ein Nachziehspielzeug ist dafür sehr gut geeignet. Die Firma Gecevo Holzspielwarenfabrik, von Georg Christoph Vogel 1890 im waldreichen Steinach, Thüringen gegründet, stellte Holzspielzeuge her, wie etwa diesen Hahn.

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Geveco Ziehspielzeug Hahn

Bei Gecevo wird allerdings von Fahrtieren statt von Ziehspielzeug gesprochen. Das Holz-Fahrtier „Hahn“ ist mit ca. 13 cm ebenso lang wie hoch. Herstellungszeitraum vermutlich 1950ger Jahre. Das Spielzeug weist auf der linken Seite das typische Gecevo-“Vogel“-Logo auf und ist voraussichtlich für den Export vorgesehen gewesen, da es an der Unterseite einen Stempel mit dem Text „Foreign“ als auch, auf der dem Gecevo-Logo gegenüberliegenden Seite des Modells, einen runden Aufkleber mit dem Text „Wellworth R/V 3/6“ trägt.
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